Freitag, 26. September 2008

Tschaikowskys Kinderalbum

Peter Iljitsch Tschaikowsky, Thomas Kohlhase (Herausgeber,Vorwort), Alexandr Satz (Fingersatz, Interpretationshinweise)
Kinderalbum - Sammlung leichter Stücke für Kinder à la Schumann
Universal Edition, Urtext der neuen Tschaikowsky Gesamtausgabe. Nach den Quellen, op. 39; Klavier, Schwierigkeit: 2-3, 3. Auflage, ISMN: M-50057-176-6, ISBN: 978-3-85055-590-6, 12,95 €
Im Sommer 1878 schrieb Tschaikowsky sein "Kinderalbum", eine "Sammlung leichter Stücke für Kinder à la Schumann", wie es im Untertitel heißt. In Anlehnung an Schumanns "Album für die Jugend" sind die 24 Miniaturen nicht nur technisch leicht ausführbar, sondern im Genre auch unmittelbar auf die Kinderwelt bezogen. Damit sind die Kompositionen für den Unterricht hervorragend geeignet und bilden eine willkommene Bereicherung zu Schumanns Pendant. Die Ausgabe folgt dem Urtext der Tschaikowsky-Gesamtausgabe, die Hinweise zur Interpretation berücksichtigen eine kindgemäße Klavierpädagogik.
Inhalt: Morgengebet - Wintermorgen - Mama - Pferdchenspiel - Marsch der Holzsoldaten - Die neue Puppe - Die Krankheit der Puppe - Das Begräbnis der Puppe - Walzer - Polka - Mazurka - Russisches Lied - Der Bauer spielt auf der Harmonika - Kamarinskaja - Italienisches Liedchen - Altes französisches Liedchen - Deutsches Liedchen - Neapolitanisches Liedchen - Ammenmärchen - Baba-Jaga - Süße Träumerei - Lied der Lerche - In der Kirche - Der Leierkastenmann singt

Eine Aufführung in Zürich (September 2008): Pjotr Tschaikowski * Пётр Ильич Чайковский wurde 1840 in Wotkinsk geboren, etwa 800 km nordöstlich von Moskau. Schon mit vier Jahren wollte der kleine Pjotr Klavierunterricht, was seine Eltern doch sehr erstaunte. Als sein Vater aber aus Sankt Petersburg ein mechanisches Klavier nach Hause brachte, war der noch nicht einmal fünf Jahre alte Pjotr hell begeistert. Und als seine Mutter ihn danach zum ersten Mal auf einem Klavier Tonleitern spielen liess, konnte er schon ein Stück nachspielen, das er früher einmal gehört hatte. Die Familie engagierte deshalb die Klavierlehrerein Maria Paltschikowa, die bald erkennen musste, dass der kleine Pjotr besser vom Blatt spielte als sie selbst. Trotzdem musste Tschaikowski als junger Mann die Rechtsschule in Sankt Petersburg absolvieren und anschliessend im Justizministerium arbeiten. Während dieser Zeit nahm er aber aus eigenem Antrieb private Klavierstunden und begann 1866 zu komponieren. Heute gilt Pjotr Tschaikowski als bedeutendster russischer Komponist des 19. Jahrhunderts ... Mit vielen Bildern auf krusenstern.ch

Donnerstag, 11. September 2008

"Himmel und Hölle", "Räuber und Gendarm", Bastelarbeiten und mehr

Johanna Woll, Theo Götz, Margret Merzenich
Alte Kinderspiele

128 S., 44 Farbf., 30 Zeichn., 23 Lieder nach Noten., kart. ISBN 978-3-8001-6896-5, € 9,90
Sind nicht stets die einfachen, oft Jahrhunderte alten Spiele wie "Himmel und Hölle", "Räuber und Gendarm", Bastelarbeiten wie Pfeil und Bogen, Weidenflöte oder Drachen die eigentlichen Lieblinge der Kinder gewesen? In diesem Buch finden Sie eine breitgefächerte Zusammenstellung alter Kinderspiele. Nach einem geschichtlichen Überblick werden beispielsweise Lauf- und Fangspiele, Zungenbrecher und Abzählverse sowie selbstgefertigtes Spielzeug wie Wollepüppchen oder die Strickliesel beschrieben.
Kinderspiele: Lauf- und Fangspiele, Versteckspiele, Blinde Kuh, Pfänderspiele, Ballspiele, Ratespiele, Abzählverse; Für die Kleinsten: Fingerspiele, Kinderreime, Kinderlieder; Im Jahreslauf: Martinstag, Klopfnächte, Neujahr, Dreikönig, Osterspiele. Spielzeug basteln aus Naturmaterial, Drachen bauen, Papier falten, Strickliesel, Fadenspiele und vieles mehr.
Vorwort von Dr. Heinrich Mehl (Hohenloher Freilandmuseum): Ein Buch über "alte Kinderspiele" in einer Zeit, da die Geschäfte überquellen von Baukästen, Puppen und Stofftieren? Beschreibung einfacher Reigen und Abzählreime, traditioneller Versteck- und Hüpfspiele, wo doch Verlage in wachsender Zahl neue Kinderbücher und Spielideen produzieren, wo es Kinderkino und pädagogische Fernsehprogramme für Kinder gibt? Verlag und Autoren sind der Meinung, daß hier kein Widerspruch vorliegt, im Gegenteil: sie glauben, daß es gerade heute lohnt, an die Kinderwelt der Vergangenheit zu erinnern. Unsere Großeltern und Eltern, vor allem auf dem Land und in einfachen Verhältnissen aufwachsend, kannten in ihrer Jugend kein aufwendiges technisches Spielzeug, keine von Designern ausgetüftelten Gesellschaftsspiele - und sie spielten ebenso oft und ebenso konzentriert und leidenschaftlich wie Kinder heute! Ihre Spielwelt war weniger geplant und gestaltet von Pädagogen, Autoren, Animateuren (also von Erwachsenen), sie entstand viel unmittelbarer aus den Bedürfnissen, aus der Phantasie und Erfindungsgabe der Kinder heraus. Wenn heute eine vollendet "ausgestattete" Puppe, ein Bauernhof aus realistisch geformten Plastikteilen die Kinderaugen beglückt, so schufen die Kinder von einst mit ihrer Vorstellungskraft die gleichen Spielbegleiter aus Woll- und Stoffresten, aus aufgelesenen Kastanien und Tannenzapfen.
Ob die Kinder unserer Zeit, inmitten einer nahezu grenzenlosen Fülle an Spielangeboten, wirklich glücklicher sind? Sind nicht stets die einfachen, teilweise jahrhundertealten Spiele "Himmel und Hölle", "Räuber und Gendarm", die vertrauten Abzählreime, Bastelarbeiten wie Pfeil und Bogen, Weidenflöte, Papierhelm oder Drachen die eigentlichen Lieblinge der Kinder gewesen? Andere Umweltbedingungen, die Verstädterung unserer Welt, "Pädagogisierung" heutigen Kinderlebens - sie bewirken unausweichlich eine Veränderung von Spielen und Spielzeug. Wenn Kinder die klassischen Spiele des 19. und frühen 20. Jahrhunderts heute nicht mehr spielen, so sind wir Erwachsenen daran schuld. Ist es deshalb nicht an der Zeit, "alte Kinderspiele" festzuhalten und die Erwachsenen zu ermuntern, diese an ihre Kinder weiterzugeben?
Die Autoren des Buches gehören zum ehrenamtlichen Mitarbeiterkreis des Hohenloher Freilandmuseums. Ihr Zusammensein mit Kindern im Museum, Mitarbeit bei Aktionstagen und Ausstellungen, eigene Forschungs- und Sammeltätigkeit im ländlichen Hohenlohe haben sich gleichsam "spielerisch" zu diesem Buch verdichtet. Grundlagen waren stets praktische Erfahrungen, Gespräche, Beobachtungen, nicht akademisches Quellenstudium - so sieht sich vorliegende Arbeit als mit Kopf und Herz geschriebene Sammlung, gedacht als Erinnerung, Ermunterung, Anleitung für all diejenigen, die Kinder lieben. - Inhaltsverzeichnis und Register: Deutsches Fachbuch

Erlebnispädagogik mit Wolle

Irmgard Kutsch, Christian Tangemann und Brigitte Walden
Die Wollwerkstatt
- mit einer Anleitung zur Filznadeltechnik und Geschichten von Olaf aus Windebüll

144 seitiger geb. Farbbildband, 21 x 28 cm, ISBN 3-9808672-5-0, € 18,-
Mit weichen warmen Wollebergen begegnet die Erlebnispädagogik der Natur-Kinder-Garten-Werkstatt dem kantig-kalten Strom der Zeit. In der handwerklichen Verarbeitung der Wolle entdecken wir das Ursprüngliche wieder und lernen in seiner lebendigen Pflege und Weiterführung Vergangenheit zu verstehen, Gegenwart zu begreifen, Zukunft zu gestalten. - Der Zauber der Wollwerkstatt liegt im Erfahren unserer Sinne: Beim Fühlen der Wolle, Bewegen und Begreifen, beim Riechen von Rohwolle und beim Sehen der verschiedenen Farben und Wolllocken. Im Umgang mit der Wolle lernen bereits die kleinsten Geschicklichkeit und Geduld. Wir können unsere Phantasie freilassen und uns kreativ entfalten. Wir spüren ihre Wärme vom ersten Verarbeiten an, unsere Augen beginnen zu glänzen und unsere Wangen röten sich im Umgang mit ihr. Kinder verarbeiten die Wolle mit Freude und sind stets erfolgreich im Umgang mit ihr. Die Wollwerkstatt begegnet dem kalten Strom der Zeit mit der sinnlichen Erfahrung und der handwerklichen Verarbeitung von warmen und weichen Wollbergen. Die Wiederentdeckung des Ursprünglichen, seine lebendige Pflege und Weiterführung befähigen die Kinder unserer Zeit - Mehr von Irmgard Kutsch siehe auch in diesem Blog: Natur-Kinder-Garten-Werkstatt