Mittwoch, 16. Januar 2008

(Teil1) Kindliche Kreativität in den ersten sieben Jahren: Fantasie

Grundlage meiner Ausführungen ist hier das sehr empfehlenswerte, gut lesbare Buch von Rita Kohnstamm zur praktischen Psychologie der ersten 7 Lebensjahre: Praktische Kinderpsychologie* (Huber Verlag, 4. vollst.überarb. Aufl.)

Frau Kohnstamm hat dem Thema "Kreativität" 3 Kapitel gewidmet. Im ersten Kapitel zum Thema beschäftigt sie sich mit der kindlichen Fantasie und ihre Auswirkungen für das Denken und Fühlen. Frau Kohnstamm setzt in ihrem Buch kein psychologisches Grundwissen voraus, so dass das Buch auch für Laien sehr gut verständlich ist. Aber auch Studierende der Erziehungswissenschaften oder der Psychologie kommen nicht zu kurz, da Frau Kohnstamm ihre praxisnahen Ausführungen immer auf Ergebnisse aus der aktuellen Forschung bezieht.

Betrachtet man sich den Fächerkanon, welche bereits Grundschüler zu absolvieren haben, dann muß man leider feststellen, dass für Fantasie und Kreativität, außer ein wenig! Musik- und Kunstunterricht keine schulischen Angebote vorgesehen sind. Dabei sind sich Wissenschaftler einig, dass Fantasie und Verstand keine Gegensätze sind, sondern wie Frau Kohnstamm sagt eine "wichtige Form des Denkens" sind:

"Die einfachste Form des Fantasierens ist das Denken in Bildern, die nicht die momentane Wirklichkeit widerspiegeln".(* S.363)

Diese einfache Form der Fantasie beginnt vermutlich ab dem 2. Lebensjahr. Sie hilft dem Kleinkind, um z.B. eine kurze Trennung von der Mutter zu verkraften (da die Mutter in der Fantasie gegenwärtig ist). Ein wichtiger Unterschied zwischen der kindlichen und erwachsenen Fantasie ist, dass das Kind glaubt, seine Fantasien seien wahr. In der Erinnerung kann sich so die Fantasie mit der Realität vermischen.

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